Industrieunternehmung

Industrieunternehmung
Industrieunternehmen, Industriebetrieb.
I. Begriff/Wesen:Betrieb, der gewerblich, unter maßgeblichen Einfluss von Maschinen, nach dem Prinzip der Arbeitsteilung Sachgüter erzeugt und auf großen Märkten absetzt. Die Produktion der Sachgüter kann auf drei Arten erfolgen: (1) Gewinnung von Stoffen, z.B. Bergbau, (2) Bearbeitung von Stoffen, z.B. Stahlindustrie, (3) Verarbeitung von Stoffen, z.B. Chemische Industrie. Die Sachgüterproduktion ( Produktion) steht bei I. im Vordergrund, wobei allerdings in zunehmendem Maße auch produktionsbezogene  Dienstleistungen (z.B. Softwareherstellung) erbracht werden.
II. Abgrenzung:1. Das Kriterium der Sachgüterproduktion unterscheidet I. von Dienstleistungsunternehmen, bei denen die Erbringung von Verrichtungen, Finanz- und Informationsleistungen im Mittelpunkt der Werteerzeugung stehen.
- 2. Eine exakte Abgrenzung zwischen I. und Handwerksunternehmungen ( Handwerksbetriebe) ist nicht möglich. Die Schwierigkeit ist hier in der Tatsache begründet, dass die Industrie historisch aus dem Handwerk hervorgegangen ist und somit viele Merkmale übereinstimmen. Als Kriterien zur Unterscheidung lassen sich das Ausmaß der Spezialisierung und Arbeitsteilung, die Höhe des Kapitaleinsatzes und die Komplexität und Flexibilität der Produktionsabläufe heranziehen.
– (3.) Neben dieser tendenziellen Abgrenzung in den erwähnten Merkmalsbereichen ist eine formale Unterscheidung in den öffentlichen Statistiken üblich: Hiernach sind I. durch die Mitgliedschaft in den  Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Handwerksunternehmungen durch die Mitgliedschaft in den  Handwerkskammern gekennzeichnet.
III. Historische Betriebsformen der Industrie:Als historische Formen gelten die  Fabrik, die  Manufaktur und das Verlagssystem (Charakterisierung sowie heutige Bedeutung).

Lexikon der Economics. 2013.

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